LA DAMNATION DE FAUST
Hector Berlioz
Oper konzertant/opéra en version de concert
Kurzbeschrieb
Faust scheint unabschliessbar zu sein. Goethe hat es erlebt, ebenso Schumann in seinen «Faustszenen». Auch Liszt und Mahler haben in ihren Kompositionen diese Figur nur in einer Abfolge von Szenen und Schlüsselbildern zu fassen vermocht. – Ist es einfacher, wenn man sich wie Berlioz auf «Fausts Verdammnis» konzentriert? Das Fragmentarische, Brüchige, ja Zerrissene der Figur wird auch in diesen Szenen erlebbar. Aus Bruchstücken, die Berlioz nach der begeisterten Lektüre von Goethes Faust in Gérard de Nervals Übersetzung komponierte, ist auch seine «dramatische Legende» konstruiert. Romantisch im besten Sinne ist dieses Werk, denn die gegensätzlichsten Elemente kommen darin vor. Marsch und Gebet, Sauflied und eine Amen-Fuge, Tänze, Ständchen, Volkslied, Schattenchor, Höllenritt und himmlische Apotheose: Wer sich mit dem Faust einlässt, bekommt es eben mit den Mächten von unten und mit jenen von oben zu tun! Diese Musik braucht keine Bühne, man darf die Augen schliessen. Das Gehörte erschafft sich die Bilder ganz von selbst.
Werkeinführung 30 Minuten vor Konzertbeginn.
Pressestimmen
«Der Gesamteindruck [...] übertrifft die Erwartungen. Nicht nur ist es ein Glück, das Werk überhaupt in Biel zu erleben, erst recht ist es erfreulich, dass es in einer Interpretation und einer Gesamtleistung aller Beteiligten geschieht, welche grosse Anerkennung und Respekt verdienen.
Der Tenor Gilles Ragon macht seine Zerrissenheit und seinen Schmerz als Faust förmlich spürbar. Dirigent Kaspar Zehnder meistert die vielen Stimmungswechsel mit Eleganz.»
Beat Glur, Bieler Tagblatt, 11.06.2014