Terror

Ferdinand von Schirach

Kurzbeschrieb

Major Lars Koch, Pilot eines Kampfjets der Deutschen Bundeswehr, Typ Eurofighter, steht vor Gericht. Die Anklage lautet auf mehrfachen Mord. Dem jungen Mann wird angelastet, am 26. Mai 2013 ein Passagierflugzeug auf dem Flug LH 2047 von Berlin nach München abgeschossen und dabei sämtliche Menschen an Bord – 164 an der Zahl – getötet zu haben. Soweit so eindeutig. Doch der Fall ist ungemein brisanter: Das Flugzeug war kurz zuvor von einem Terroristen gekapert worden und hielt jetzt Kurs auf die ausverkaufte Münchner Allianz Arena, in der gerade 70 000 Zuschauer ein Länderspiel zwischen Deutschland und England verfolgten. Major Koch musste schnell reagieren, mit seinem Jagdflieger nahm er die Verfolgung auf und versuchte die Maschine abzudrängen, doch ohne Erfolg. Er feuerte einen Warnschuss ab, doch auch der hatte nicht die gewünschte Wirkung. Ein Abschuss wurde von höchster Stelle verweigert. Was sollte er also tun? Tatenlos zuschauen, wie das Flugzeug ins voll besetzte Stadion stürzt? Er entschloss sich zu schiessen – entgegen dem Befehl seiner Vorgesetzten und in vollem Bewusstsein seiner Tat.

Nun gilt es also darüber zu richten, ob sich Lars Koch eines Verbrechens schuldig gemacht hat oder nicht. Es beginnt ein hochspannender und zugleich äusserst komplexer Prozess, geht es doch dabei um nichts Geringeres als die Würde des Menschen. Sachlich, kühl und mit viel intellektueller Schärfe nehmen Anklage und Verteidigung den Fall auseinander und werfen dabei Fragen auf, bei denen gewöhnliche Wertmassstäbe versagen: Darf Leben gegen Leben, gleich in welcher Zahl, abgewogen werden? Und welche Gründe kann es geben, um ein Unheil durch ein anderes, vermeintlich kleineres Unheil abzuwehren?

Dem mehrfach preisgekrönten deutschen Schriftsteller und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach (*1964) gelang mit «Terror» ein packendes Justizdrama von bedrückender Aktualität. Das Erfolgsstück fragt meisterhaft nach dem verworrenen Verhältnis von Recht und Moral und führt vor Augen, wie schwierig das Richten über Schuld oder Unschuld zuweilen sein kann. Und zwar ganz konkret: Als Laienrichter muss nämlich das Publikum am Schluss höchstselbst ein Urteil fällen!

Freispruch oder schuldig? Abstimmungsergebnisse weltweit

Bitte beachten Sie: Die Vorstellung am 23. Mai in Solothurn ist eine Schulvorstellung.

Materialmappe für den Unterricht

Dauer
2 Stunden 15 Minuten (inkl. Pause)

Ort
Biel: Stadttheater
Solothurn: Stadttheater

Besetzung

Inszenierung
Bühnenbild und Kostüme
Dramaturgie
 

Vorsitzender
Lars Koch, Angeklagter
Biegler, Verteidiger
Nelson, Staatsanwältin
Christian Lauterbach
Franziska Meiser
Wachtmeister
Basil Medici*
 

*Statisterie von Theater Orchester Biel Solothurn

Auswärtige Vorstellungen

Fr
24.03.17
20:00
Di
25.04.17
19:30
Do
27.04.17
19:30
 
deutsch
français