Der eingebildete Kranke
Molière
Kurzbeschrieb
Argan geht es schlecht. Das jedenfalls behaupten er und die ihn umgebenden Ärzte, die seine Körpersäfte aufs Genaueste untersuchen. Gern bestärken sie ihn in seiner eingebildeten Krankheit und stellen beachtliche Rechnungen. Leidtragende ist Argans Tochter Angélique, die nun für ihren Vater einen angehenden Arzt heiraten soll. Dabei ist Argan weniger krank als vielmehr alt und eitel. Sichtlich geniesst er sein Bad in Selbstmitleid. Katharina Rupp inszeniert Molières Komödie temporeich und führt die hochtrabenden Entgiftungskuren und Alterswässerchen der Pharmaindustrie ad absurdum.
«Der eingebildete Kranke» ist das letzte Stück des französischen Dramatikers Jean-Baptiste Poquelin, genannt Molière, der als Schöpfer der französischen Komödienkunst gilt. In der Uraufführung 1673 in Paris spielte Molière den eingebildeten Kranken selbst. Der Zufall wollte es, dass er während einer Vorstellung einen Anfall erlitt und kurz darauf – noch im Kostüm – verstarb.
Mit französischen Übertiteln von Dóra Kapusta (Subtext) bei den Vorstellungen in Biel
Dauer: 1 Stunde 40 Minuten (ohne Pause)
Zur Audio-Werkeinführung
(Keine Einführung vor Ort)
Mit freundlicher Unterstützung von
Elisabeth Bachtler-Stiftung
Pressestimmen
«[...] Worte sind nicht vonnöten, Baumann als Argan versteht es, uns von der ersten Minute an voll hineinzuziehen in die herrliche Welt seines saukomischen Selbstmitleids. Und dann auf einmal mit überraschend behänden, keck-grazilen Bewegungen zu zeigen, wie fit er in Wirklichkeit doch noch ist.»
Bieler Tagblatt, Clara Gauthey, 14.03.2022