Antigone

Sophokles

Résumé

Wem sollten wir uns verpflichtet fühlen, dem Gewissen oder dem Gesetz? Ist Antigone eine Heldin oder eine tragische Figur? In der klassischen griechischen Tragödie tragen sich Mord, Totschlag und sonstige Katastrophen gerne in der Familie zu. Das erhöht und verdichtet die Spannung und erlaubt es dem Autor, die Handlung auf engstem Raum zu entfalten. Antigone ist die Tochter des Ödipus. Ihre Brüder haben sich im Kampf um die Stadt Theben gegenseitig getötet. Des Angreifers Polyneikes’ Leichnam soll auf Weisung des Königs Kreon nun nicht begraben, sondern vor den Stadtmauern von Theben den Vögeln zum Frass vorgeworfen werden. So lautet das neue Gesetz. Gegen Kreons Verbot, Polyneikes zu bestatten, wendet sich Antigones Tat.

Antigone verkörpert den Konflikt zwischen Gewissen und Gehorsam: Sie begräbt ihren Bruder, obwohl es verboten ist. Die Konsequenz, mit der sie handelt, weil sie überzeugt ist, das Richtige zu tun, macht Antigone zu einer der berühmtesten Theaterfiguren überhaupt. Antigone weiss genau, was sie sagt und was sie tut, und sie tut es mit entschiedener Selbstbehauptung, die sich von keiner Ratio eingrenzen lässt. Ihr Wort und ihr Affekt braucht sie als Waffe. In Rede und Gegenrede, Begründung und Rechtfertigung, Anklage und Drohung spitzt sich der Konflikt nicht nur zu, er wird exemplarisch als Konfrontation zwischen Mann und Frau, Alter und Jugend, Gesellschaft und Individuum; aber auch zwischen Lebenden und Toten, zwischen Menschen und Göttern.

Antigones zutiefst menschliches Begehren wird zur politischen Tat. Der Staat wird in seinen Grundfesten erschüttert, die Werte in Frage gestellt. Das Gespräch zwischen Vater und Sohn, zwischen Kreon und Haimon, ist eines der bedeutendsten Monumente politischen Denkens.

Wahrscheinlich im Jahr 442 v. Chr. in Athen uraufgeführt, ist die Tragödie «Antigone» das als erstes aufgeführte Stück aus der «Thebanischen Trilogie», zu der «König Ödipus» und «Ödipus auf Kolonos» gehören. Neben «König Ödipus» gehört «Antigone» zu Sophokles einflussreichsten Werken.

Dauer
ca. 1 Stunde 35 Minuten (keine Pause)

Werkeinführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

Eine Koproduktion von TOBS und neuestheater.ch, Dornach
Mit freundlicher Unterstützung durch den Kanton Solothurn SOKultur, die Freunde des Stadttheaters Solothurn und die Elisabeth Bachtler-Stiftung

Schulvorstellung (kein Verkauf für reguläres Publikum)
16. Dezember 2019 19:30, Stadttheater Biel

Materialmappe für den Unterricht

Commentaires de presse

«Eine Antigone-Inszenierung, die Sophokles nicht explizit ins Heute denkt, aber in spannungsvollen anderthalb Stunden frisch erzählt.»
Andreas Klaeui, SRF 2 Kultur, 05.11.2019

Autres commentaires de presse

Trailer

Distribution

Mise en scène
Dramaturgie

Ismene / Eurydike
Haimon / Ein Wächter
Chorführerin
Chor / Bote
Chor / Teiresias
Chor / Knabe / Magd

Schlagzeug / Perkussion
Schlagzeug / Perkussion
Josua Beureux

*Mitglied des Schauspielstudios TOBS

Déplacements

Sa
18.01.20
19:30
Je
30.01.20
19:30
Ma
04.02.20
19:30
Ve
07.02.20
19:30
Di
09.02.20
19:30
 
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