|  2024/2025 TOBS!

Zwischen Täuschung und Magie

Interview mit Vazul Matusz, Leitung Ausstattung und Werkstätten

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen mit Vazul, dem Leiter der Werkstätten, der seine Leidenschaft und seinen Alltag bei TOBS! mit uns teilt.

«Braucht es Theater?», fragt sich Vazul Matusz, Leiter der Ausstattung und Werkstätten bei TOBS!, immer wieder. «Ich denke schon. Theater ist eine unserer
letzten Formen des echten Austauschs, der Freiheit und des Zusammenkommens. Dieses Unmittelbare muss bestehen bleiben, damit wir nicht in einem digitalen Irrgarten landen.» Das Werkstatt-Team bringt nicht nur Kulissen und Bühnenbilder zum Leben, sondern auch die Visionen, die jede Produktion einzigartig machen.

Das ist TOBS! Werstätten / Voici le TOBS! Ateliers


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«TOBS! ist ein kleineres Haus, doch die Anforderungen sind komplex. Wir statten Opern, Schauspiel, Junges Theater und Sonderveranstaltungen aus, und die Unterschiede in den einzelnen Sparten sind vom Aufwand her nicht mehr so gross», erklärt Matusz. Der Prozess beginnt schon Monate vor der Premiere und umfasst viele Schritte: vom ersten Entwurf und der Bauprobe bis zur technischen Einrichtung. «Die Abstimmung mit dem Regieteam ist essenziell, damit wir gemeinsam festlegen, was machbar ist – finanziell, technisch und zeitlich. Oft sind es lange Prozesse, bei denen immer wieder Rücksprache gehalten wird, bis eine endgültige Lösung steht.»

Eine grosse Herausforderung für das Werkstatt-Team ist es, die richtige Bauart, Konstruktion und das adäquate Material festzulegen. «Für die Bühne und den Transport müssen die Bauteile handhabbar gemacht werden, was Gewicht und Dimensionen anbelangt. Naturmaterialien wie Stein oder Sand sind nicht umsetzbar. Wir erschaffen eine Illusion, die für das Publikum echt wirkt. Theater ist Täuschung, und die Materialsuche ist ein wichtiger Teil davon», erzählt Matusz. Dabei reicht das Repertoire von lokalen Quellen bis hin zu speziellen Anbietern im Ausland.

Die Vorarbeit für jede Inszenierung schliesst auch Überlegungen zu möglichen Gastspielen ein: «Jede Bühne ist anders, und wir müssen dafür sorgen, dass das Bühnenbild flexibel genug für verschiedene Orte ist.» Eine der grössten Herausforderungen bestand für Matusz darin, in nur sechs Wochen eine Oper für die grosse Bühne des Nebia in Biel fertigzustellen – ein Projekt, das nur durch das Zusammenspiel aller Kräfte gelingen konnte.

«Für mich ist die grösste Freude nicht nur das Endprodukt, sondern die Erkenntnis, dass unsere Überlegungen funktionieren und das Team eine Lösung gefunden hat, die alle glücklich macht», resümiert Vazul Matusz. Theater ist für ihn ein Abbild des Lebens, eine «Lebensschule», die zeigt, wie Menschen aus den verschiedensten Bereichen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Sein Appell an das Publikum: «Tauchen Sie ein und lassen Sie sich auf die Magie ein, die vor Ihnen liegt!»

«Für mich ist die grösste Freude nicht nur das Endprodukt, sondern die Erkenntnis, dass unsere Überlegungen funktionieren und das Team eine Lösung gefunden hat, die alle glücklich macht.»

 

Vazul Matusz

Leitung Ausstattung und Werkstätten