1517-2017: 500 Jahre Reformation

3. Sinfoniekonzert
3e Concert symphonique

Kurzbeschrieb

«So sie's nicht singen, gläuben sie's nicht», soll Martin Luther einst gesagt haben - mit seinen Psalmen und liturgischen Überlieferungen legte er den Grundstein für die singende Teilnahme der Gemeinde am Gottesdienst. Die dritte Strophe seines Liedes «Ein feste Burg» setzt Bach in seiner Kantate zum Reformationsfest als Cantus firmus über ein bewegt-komplexes Orchesterstück. Das unbegleitet vorgetragene Hornsolo, mit dem das 2. Klavierkonzert des norddeutschen Protestanten Johannes Brahms anhebt, könnte ebenfalls direkt dem Luther-Lied entsprungen sein. Dem gleichermassen konzertanten wie symphonischen Werk Brahms’ zollte Kritiker Eduard Hanslick «allseitig musikalische Vollendung». Der aus einer jüdischen Familie stammende Felix Mendelssohn Bartholdy zitiert in der Einleitung zu seiner Reformations-Sinfonie das katholische Dresdner Amen, dem man später bei Bruckner, Mahler und vor allem in Wagners Parsifal wieder begegnen wird. Die Entwicklung zum erst zarten, dann immer prächtiger werdenden Luther-Lied im Finale führt über kriegerische, traurige, aber auch aufbrechend-blühende Abschnitte und lässt uns 500 Jahre Reformation als Glaubensfest, aber ausdrücklich nicht als Triumph über andere Religionen feiern.

Programm
Martin Luther:
Ein feste Burg ist unser Gott
Johannes Brahms:
Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83
Johann Sebastian Bach:
«Und wenn die Welt voll Teufel wär» aus der Kantate «Ein feste Burg ist unser Gott» BWV 80
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 «Reformations-Sinfonie»

Pressestimmen

«Der nahtlose Übergang vom schlichten Gemeindelied zum opulenten Spätwerk des Romantikers erwies sich als überaus stimmungsvoll und auch als programmatischer Fingerzeig.»
Annelise Alder, Bieler Tagblatt, 18.11.2017

 

Besetzung

Leitung
Klavier
 

Sinfonie Orchester Biel Solothurn
 
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