Helena - Plädoyer für eine Schlampe

Miguel del Arco
Deutschsprachige Erstaufführung

Kurzbeschrieb

Helena, Tochter des Zeus, ist von betörender Schönheit – angeblich ein Geschenk der Aphrodite, die Helena mit der Macht begabte, jeden Mann an sich zu fesseln, der sie begehrte. Und begehrt wurde sie, freiten doch fast alle heiratsfähigen Junggesellen Griechenlands um das wunderbare Geschöpf. Als es für Helena schliesslich an der Zeit war, zu heiraten, mussten sämtliche Freier schwören, dass sie Leben und Rechte desjenigen schützen werden, der Helena zum Weib gewann. Die Wahl fiel auf Menelaos. Als einige Jahre später Paris, der Königssohn von Troja, die schöne Helena entführte, besann sich Menelaos des Schwurs seiner einstigen Konkurrenten und bat diese, mit ihm nach Troja in den Krieg zu ziehen. Nach Trojas Fall nahm Menelaos Helena, verführt von ihrer Schönheit, wieder auf und brachte sie zurück nach Sparta. Soweit so gut. Doch schwebte fortan über der schönen Helena ein dunkler Schatten, wurde sie doch beschuldigt, die Griechen in den Trojanischen Krieg gelockt zu haben.

Im Monolog des spanischen Dramatikers Miguel del Arco (*1965) ist Helena alt geworden. Mehr noch: Zeus verhängte über sie die Strafe des ewigen Alterns, ja des Nicht-sterben-könnens. In der Erinnerung der Menschen muss sie ewig weiter leben. Immer und immer wieder erzählt sie ihre Geschichte – mit eigenen Worten, auf der Suche nach Gerechtigkeit oder zumindest nach einem kritischen Blick auf die doch sehr männlich geprägte Geschichte und die noch heute spielenden Mechanismen von Macht und Missbrauch. Das Stück ist ein feuriges Plädoyer für eine Neuinterpretation des Kriegsgeschehens um Troja. Eine Interpretation aus weiblicher Sicht, die das doch sehr maskuline Kriegsheldentum der «Ilias» in einem anderem Licht erscheinen lässt.

Übernahme von Konzert Theater Bern

Kooperation mit dem Verein MädchenHouse des Filles Biel-Bienne
Der Verein MädchenHouse des Filles Biel-Bienne setzt sich zum Ziel, eine stationäre Einrichtung zu gründen, in der vorübergehend Schutz, Unterkunft, fachspezifische Beratung und Betreuung für von Gewalt betroffene Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 20 Jahren angeboten wird.
Im Anschluss an die Vorstellung vom 2. März haben Sie die Möglichkeit, mit Heidi Maria Glössner, Schauspielerin und Mitglied im Unterstützungskomitte des Vereins MädchenHouse, sowie Vorstandsmitgliedern des MädchenHouse bei einem Glas Wein ins Gespräch zu kommen.

Dauer
ca. 1 Stunden 10 Minuten (keine Pause)

Ort
Biel: Stadttheater
Solothurn: Stadttheater

Besetzung

Inszenierung
Bühne und Kostüme
Konstantina Dacheva
 

 
deutsch
français