Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Um zwei Uhr nachts kommt das Akademiker-Ehepaar George und Martha angetrunken von einem Empfang nach Hause. Während sich George schon auf das Bett freut, eröffnet ihm seine Frau Martha, dass sie noch Gäste erwarte: Der Neu-Professor Nick wolle mit seiner Frau Honey vorbeischauen. Dieser Überfall gefällt George überhaupt nicht. Entsprechend schnell kommt es zum Streit, als das junge Paar im Haus auftaucht. Zwanzig Ehejahre voller Kompromisse und geplatzter Träume werden erbittert diskutiert und das jeweilige Gegenüber vor den Gästen blossgestellt und erniedrigt. Schnell sind Nick und Honey nicht nur Zuschauende, sondern werden selbst mit in den Ehekrach hineingezogen. Angestachelt vom Alkohol, der in dieser fatalen Nacht in Strömen fliesst, eskaliert die Situation zu einer wahrhaftigen Sauf- und Schimpforgie.
«Wer hat Angst vor Virginia Woolf?» ist das bekannteste Stück des amerikanischen Dramatikers Edward Albee. 1962 in New York uraufgeführt, ist es inzwischen zu einem Theaterklassiker des 20. Jahrhunderts avanciert. Janusz Kica, der am TOBS u.a. «Hedda Gabler» und «Eines langen Tages Reise in die Nacht» inszeniert hat, bringt diese grandios verkorkste Nacht auf die Bühne.
Mit französischen Übertiteln von Dóra Kapusta (Subtext) bei den Vorstellungen in Biel.